Der Freitag begann für den DAX noch einmal mit neuen Wochentiefs, bis zur US-Eröffnung hatte der deutsche Leitindex seine Abschläge aber wieder größtenteils aufgeholt.
Die, ausgehend von der XETRA-Eröffnung, eingeleitete Gegenbewegung macht zunächst einen positiven Eindruck, in Verbindung mit der potentiell bullishen Divergenz auf Stundenbasis im RSI(14) spiegelt sich hier abnehmendes bearishes Momentum wieder und eine Rückeroberung der 11.660/700er Region (Bereich um die donnerstäglichen Tageshochs) öffnete dann die Tür für eine tiefere Korrekturbewegung, eventuell gar zurück über die 12.000er Marke.
Im Gesamt-Kontext würde ich die eingeleitete Gegenbewegung aber eher als Strohfeuer interpretieren. Zu diesem Schluss kann man kommen, wenn man die eher schwache Reaktion auf die ultra-dovishe EZB am Donnerstag und auch die alles in allem starken Quartalszahlen der US-Tech-Giganten Amazon, Apple, Facebook und Google sieht.
EZB-Präsidentin Lagarde sagte am Donnerstag, dass es „wenig Zweifel“ gibt, dass die EZB die Geldpolitik im Dezember neu kalibrieren muss (anders: es wird eine Erhöhung des PEPP-Programms von 1.35 Billionen Euro auf 2 Billionen Euro geben und ergänzend weitere Zinssenkungen, bspw. mit einer Reduktion der Einlagenfazilität auf -0.6% und niedriger).
Ergänzend hierzu konnten Amazon, Apple, Facebook und Google die Erwartungen der Analysten übertreffen und ausgehend von einem Gesamtgewicht von mehr als 30% im Nasdaq100 hätte man nicht nur mit Aufschlägen in den Einzeltiteln gerechnet, sondern zeitgleich mit Aufschlägen im Nasdaq-Future – dieser blieb allerdings aus, ein schwaches Signal.
Ausgehend hiervon bleibt die Sequenz fallender Hochs und Tiefs unterhalb von 11.650/700 Punkten auf Stundenbasis bestehen und somit die Gefahr eines zeitnahen Falls unter die 11.000er Marke.
The information and publications are not meant to be, and do not constitute, financial, investment, trading, or other types of advice or recommendations supplied or endorsed by TradingView. Read more in the Terms of Use.