EUR/USD Kurs: Der Euro Dollarkurs gibt zu Beginn der Woche nach. Dass das Upside-Potential limitiert ist, davon konnte man bereits ausgehen. Neue Aussagen der EZB Präsidentin, die Rede des FED Präsidenten und die Einkaufsmanagerindizes könnten weitere Impulse bringen.
1. EZB will Euro tiefer sehen. 2. Was kann FED Powell anbieten? 3. Raum für den Abbau von spekulativen Longs
EZB WILL DEN EURO TIEFER SEHEN
Die Woche bietet eventtechnisch so einiges. Neben der Vorabveröffentlichung der Markit Einkaufsmanagerindizes, werden viele Geldpolitiker, sowohl auf der Euro-, als auch auf der US Dollar Seite, im Rahmen ihrer Reden, zu Wort kommen. Das heisst, obwohl die beiden wichtigen Meetings der Notenbanken ohne viel Aufsehen stattgefunden haben, könnten sich so einige Trends in dieser Woche etablieren. Den Anfang hat heute EZB Präsidentin, Christine Lagarde, gemacht.
Sie hob nochmals hervor, dass man den festen Euro aufmerksam im Blick behält. In den Aussagen der letzten EZB Pressekonferenz war der gestiegene Euro bereits ein Thema. Diese Aussagen bestätigten aber nur die bereits bestehenden Erwartungen. Dieses Mal bekräftigte man die Sorge, dass eine zu starke Währung negative Auswirkung auf die Inflation haben dürfte. Damit mehren sich die Aussagen und der verbale Einfluss auf die Gemeinschaftswährung deutlich. Der EUR/USD bricht demzufolge am Montag ein. Dass der Deckel beim EUR/USD Kurs vorerst drauf sein könnte, sofern der US Dollar keine Anstalten macht, weiter einzubrechen, war auch meine Erwartung aus der vergangenen Woche. In der Nachbetrachtung des FOMC Zinsentscheids führte ich an:
“Schauen wir auf den Euro, so ist zwar auch der EZB Zinsentscheid in der vergangenen Woche ohne viele Impulse abgelaufen (DAX: Gebt und Hopium), doch die Stimmen gegen einen zu festen Euro mehren sich innerhalb der EZB so langsam. Dies impliziert, dass bei Ausbleiben weiterer positiver Impulse, oder sogar bei Eintreffen negativer (siehe z.B. die Entwicklung der aktuellen Brexit-Gespräche), das Upside-Potential für den Euro eher begrenzt sein könnte. Dieses würde sich womöglich erst dann wieder erhöhen, wenn der US Dollar weiter fällt, was er aber im Moment eben nicht tut. Damit besteht durchaus die Chance auf eine etwas größere Korrektur im EUR/USD Kurs. Den ersten Schritt hat das Währungspaar schon gemacht, nachdem es ein tieferes Hochs ausbildete und kurzfristig unter die flaggenförmige Konsolidierung fiel. Unterstützt wird es noch bei 1,17 USD je Euro, doch darunter könnte der Abstieg in Richtung 1,1550 besiegelt werden.“
POWELL AUSSAGE UND EMIS IM FOKUS
Im Laufe der Woche werden mehrere FOMC- und FED Mitglieder zu Wort kommen. Darunter auch FED Präsident Powell vor dem US-Kongress am Dienstag. Auch er könnte der eher ruhigen Kommunikation in der vergangenen Woche Nachdruck verleihen und dovisher auftreten, als noch in der Pressekonferenz. Die Frage ist, was kann er Neues an Informationen liefern, außer die Aussicht auf negative Zinsen oder mehr QE? Wobei Ersteres eher unwahrscheinlich erscheint.
Am Mittwoch sodann werden die Markit Einkaufsmanagerindizes für den Monat September veröffentlicht. Nachdem Powell dann bereits gesprochen hat, könnten diese entweder den sich etablierten Trend anheizen oder bremsen. Wichtig dürfte in diesem Zusammenhang eventuell die Datendivergenz zwischen der EU/DE und den USA werden. Also, werden z.B. die EU Daten schlechter ausfallen als in den USA. In diesem Fall könnte die EUR/USD Korrektur weiter angeschoben werden.
EUR/USD SPEKULANTEN VERRINGERN LONGS NUR
Und zu guter Letzt schauen wir auf die spekulativen Positionierungen an den Terminmärkten. Die Nettolong-Position wurde zwar in den vergangenen Wochen leicht abgebaut, sie befindet sich trotzdem noch nahe eines Rekordlevels. Das bedeutet, dass noch gutes Potential für den Abbau von Long-Positionen besteht. Ein weiteres Signal in Richtung Korrektur würde eventuell von einem Aufbau bei den Short-Positionen ausgehen.
Doch diese sind im Rahmen der aktuellen Konsolidierung eher konstant geblieben und weisen möglicherweise darauf hin, dass die Korrektur sich ebenfalls in Grenzen halten könnte. Dennoch, ein Durchbruch durch die 1,17, könnte charttechnisches Downside-Potential in Richtung 1,1550 bewerkstelligen.
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