DAX, EUR/USD, S&P500: Das Sentiment hat sich sichtlich verschlechtert. Die EZB konnte vorerst keine Impulse liefern. Anders als die EZB, hat die FED die Erwartungen bisher im Zaum gehalten. Das könnte, zumindest kurzfristig, positives Überraschungspotential bergen.
EZB MASSNAHMEN SIND LANGFRISTIG, BRINGEN KURZFRISTIG ABER KEINE IMPULS
Die EZB hat annähernd das geliefert, was Analysen erwartet haben (EURUSD: EZB Bazooka zündet nicht). Dem Aktienmarkt hat das allerdings in Anbetracht der misslichen Lage - sich fortsetzende Lockdowns, steigende Infektionszahlen und sich verschlechternde Konjunkturdaten sowie möglicher No-Deal-Brexit – vorerst nicht geholfen. Am Freitag bricht der DAX ein und testet zum aktuellen Zeitpunkt die runde Marke bei 13.000 Punkten.
Die Hoffnung liegt nun eventuell auf der FED, die sich in der kommenden Woche treffen wird, um über weitere geldpolitischen Maßnahmen zu entscheiden. Anders als die EZB, hat die FED (FOMC) es etwas besser geschafft, keine zu hohen Erwartungen in den letzten Wochen aufbauen zu lassen. Zwar hat man Bereitschaft für weitere Maßnahmen gezeigt, doch man wurde kaum konkret.
FED HIELT ERWARTUNGEN BISHER IM ZAUM
Erwartungen dürften natürlich trotzdem langsam steigen, alleine deshalb, weil US Konjunkturdaten, allen voran der Arbeitsmarkt, schwächelt, es noch kein zweiten Corona-Hilfspaket gibt und weil Unterstützungen für Arbeitslose zum Ende des Jahres auslaufen (EUR/USD: US Arbeitsmarkt enttäuscht eigentlich).
Analysten gehen im Großen und Ganzen aktuell nicht von einer Ausweitung des Ankaufvolumens bei den Anleihekäufen aus, welches derzeit auf 120 Mrd. USD monatlich begrenzt ist. Alleine deshalb könnte es zumindest kurzfristig womöglich zu einer positiven Überraschung kommen. Doch die geringe Erwartung macht auf der anderen Seite ebenso Sinn.
120 Mrd. USD sind ein sehr hohes Volumen, was die FED gleich zu Beginn der Pandemie in Angriff genommen hat. Bloss das Volumen zu erhöhen, würde eventuell an der Lage wenig ändern. Zum Vergleich, die EZB kommt mit dem PEPP und dem APP zusammen im Durchschnitt auf kaum mehr als 70 Mrd. Euro im Monat. Abgesehen großer Überraschungen könnte folgendes angepasst werden:
1. Eine Verschiebung der Volumenbasis bei den Laufzeiten der Anleihen von kurzfristig zu langfristig, um am langen Ende der Zinskurve das Upside zu limitieren. Die sogenannte Operation Twist 2.0 2. Ausweitung des Zeithorizonts bei den Käufen.
Zu beachten ist, dass die FED im Rahmen des kommenden Meetings bereits die sogenannten Projection Materials bereitstellen will, zu denen nicht nur die Wirtschafts- und Inflationsprognosen gehören, sondern auch die Dot Plots, also die Zinsprognosen für die kommenden Jahre.
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