Brent, WTI: Der Ölpreis WTI testet zum dritten Mal die 36 USD Support-Zone. Darunter sind Unterstützungen rar gesät. Wir beleuchten die Gründe für den Ölpreis-Absturz.
ÖLPREIS BRENT UND WTI MIT WENIG CHANCEN AUF ERHOLUNG
Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Ölpreis in den kommenden Wochen ein neues Erholungshoch macht, war relativ gering und darauf haben wir in den vergangenen zwei bis drei Wochen immer wieder hingewiesen. Zuletzt im Rahmen des Interviews mit dem Börsenradio. Dass nun die zweiten Lockdowns den Ölpreis sogar stärker ins Minus drücken, kommt on top zu den Daten, die wir aktuell aus den USA erhalten. Sowohl im API als auch im EIA Report sind die Rohölbestände per letzte Woche wieder deutlich gestiegen.
Die US Produktion hat ebenfalls abrupt zugenommen. Benzinbestände wurde per EIA Report zwar weiterhin leicht abgebaut, da diese jedoch in den Herbst- und Wintermonaten ohnehin jedes Jahr zunehmen, dürfte sich der Fokus so langsam von diesen wegbewegen.
STEIGENDES ANGEBOT UND FALLENDE NACHFRAGE
Dass auf dem Ölpreis derzeit die zweiten Lockdowns lasten, wird auch dadurch deutlich, dass die US Produktion in dieser Woche, aufgrund eines weiteren Sturms im Golf von Mexiko, geringer ausfallen wird, der Ölpreis aber kaum darauf reagiert. Zirka 66 % der Produktion im Golf von Mexiko soll aktuell inaktiv sein. Das sind umgerechnet 1,23 Mio. Barrel pro Tag, die fehlen.
Also eigentlich genau das Volumen an Produktion, was per letzte Woche aufgebaut wurde. Ein anderes Thema für den Ölpreis ist aktuell ebenso die US Wahl. Sollte Biden gewinnen, so besteht eine erhöhte Wahrscheinlichkeit darauf, dass der Iran-Deal früher oder später wieder reaktiviert wird und Sanktionen damit obsolet werden (Dow Jones: Trump vs Biden Agenden Vergleich).
Dies würde zusätzliche 1,5-2 Mio. Barrel pro Tag an Produktion auf den Markt bringen. Aus Libyen erreichen uns in den Tagen ebenfalls schlechte Neuigkeiten. Das Land will in einem Monat den Output verdoppeln, auf 1 Mio. Barrel pro Tag. Die Wahrscheinlichkeit, dass die OPEC+ die aktuellen Level bei den Kürzungen beibehalten wird, ist erhöht. So oder so, die Nachfrage-Angebots-Prognose der OPEC für das Gesamtjahr dürfte nicht aufgehen. Die wahrscheinlich genauere Prognose trifft aus unserer Sicht die EIA. Charttechnisch betrachtet, wird es nun gefährlich. Der starke Support bei 36 USD im WTI Preis wird ein drittes Mal getestet. Darunter sind starke Unterstützungen rar gesät bis zirka 32 USD je Barrel.
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